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Montag, 3. Dezember 2018

Ich weiß, wo sie ist - S.B. Caves

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Die zielstrebige Francine sucht nach fast zehn Jahren immer noch nach ihrer Tochter Autumn. Obwohl ihre Ehe mit Will aufgrund dieser Tragödie zerbrach und Francine zuerst Trost im Alkohol suchte, lässt sie keine Möglichkeiten aus, um Autumn wieder zu finden. In ihrer Verzweiflung sucht sie auch eine Hellseherin auf und versucht es mit Traumdeutung.
Ihr Exmann Will dagegen hat den Verlust mit dem Schreiben von Büchern verarbeitet, wurde erfolgreich und wohlhabend. Mit Sheila hat er sich ein neues Leben aufgebaut.
Als Francine eines Tages einen Zettel in ihrer Wohnung findet, auf dem "Ich weiß, wo sie ist" steht, fährt sie zu Will, um mit ihm darüber zu reden. Dieser sieht in der Botschaft allerdings nur einen böswilligen Scherz und nimmt Francines Hoffnungen nicht ernst, sondern schickt sie empört wieder weg. Francines klammert sich an diese Hoffnung.
Am nächsten Tag allerdings fällt Francine bei der Arbeit ein junges Mädchen in alter, abgetragener Kleidung auf, das sich um ihr Auto schleicht. Auf Francines Nachfrage behauptet das Mädchen, Lena, ihre Tochter Autumn zu kennen. Um zu beweisen, dass sie Autumn wirklich kennt, singt Lena Francine das Schlaflied vor, das diese ihrer Tochter als Kind vorgesungen hat. Aber kann Francine wirklich darauf vertrauen, dass Lena die Wahrheit sagt? Das Mädchen wirkt verängstigt und  scheint teilweise geistig abwesend zu sein. Angeblich wird Autumn gefangen gehalten, ebenso weitere Mädchen. Lena behauptet ebenfalls dort gewesen zu sein. Allerdings gibt Lena keine weiteren Details preis. Die Polizei aufzusuchen wäre auch keine Option, da sie überzeugt sei, diese sei in die Sache verwickelt. Francine hofft auf die Unterstützung von Will. So beschließt Francine, mit Lena zu Will zu fahren, damit dieser ihr helfen kann. Doch Will untersagt ihr jegliche Hilfe. Francine ist bei der Suche nach ihrer Tochter weiterhin auf sich alleine gestellt. Oder handelt es sich um ein abgekartetes Spiel, um Francine zu Grunde zu richten? Kann sie Lena vertrauen?

„Ich weiß, wo sie ist“ wird hauptsächlich aus der Perspektive von Francine erzählt. Der Thriller ist in drei Teile gegliedert und innerhalb derer in kurze, gut verständliche Kapitel. Der spannende und fesselnde Schreibstil zieht den Leser in seinen Bann, so dass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Der Leser fiebert unweigerlich mit Francine mit und dringt tief in die Psyche der Protagonistin. Lebt Autumn wirklich noch oder steigert sich Francine zu sehr in ihre Verzweiflung?
S.B. Caves versteht es die Protagonisten so gut zu charakterisieren, dass diese sehr realitätsnah und authentisch wirken. Man kann förmlich diese Verzweiflung spüren und
die Spannung, die bereits in den ersten Seiten entsteht, lässt auch im weiteren Roman nicht nach, sondern spitzt sich bis zum Ende zu.

Fazit: Dieses Buch ist absolut lesenswert. Für alle Fans von Psychothrillern, mit stetig steigendem Spannungsbogen und einem unerwarteten Ausgang. Vielen Dank für die fesselnden Lesestunden!

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